Isolationistische Politik und politische Neutralität erwiesen sich aber als unzureichender Schutz für Rasalhaags Freiheit. 2330 wendete sich Shiro Kurita vom Drakonis Kombinat Rasalhaag zu, auf der Suche nach einer neuen Eroberung. Das Beste aus den moderaten militärischen Ressourcen herausholend, startete er eine Laubfrosch-Kampagne; hüpfend von Welt zu Welt in scheinbar planloser Art und Weise. Diese Taktik half, die rasalhaagischen Verteidiger unachtsam werden zu lassen, während die Kombinatsversorgungswege verwaltbar blieben. Einmal die Kontrolle über eine Welt errungen, ließen die Eroberer Garnisonstruppen und große Versorgungslager zurück, damit jeder gefangene Planet eventuell als Aufmarschpunkt der nächsten Welle von Attacken dienen konnte.
Für fast 4 Jahre erwies sich das Laubfrosch-Schach als makellos. Die schwach bewaffneten Kräfte der Prinzipalität konnten mit den Eindringlingen nicht standhalten, zumal sie nie wussten, wo diese als nächstes zuschlagen würden. Dann aber machte Shiro Kurita eine Entscheidung die sich als teurer Fehler erweisen würde. Ende 2333 befehligte er seinen Truppen die Umgehung Rasalhague's zugunsten des nahen New Bergen. Er wusste, dass seine Truppen erbittertem Widerstand auf der Hauptwelt der Prinzipalität gegenüberstehen würden, und so wollte er seinen Griff enger ziehen bevor er diese Schlacht anging. Planmäßig hinterließen die Eroberer auf New Bergen eine mittelgroße Garnison und ein größeres Versorgungslager. Während dieselbe Eroberungsstreitmacht sich für den folgenden Angriff auf Outpost bereit machte, machten die Verteidiger der Prinzipalität ihren Zug. Eine große Anzahl an Prinzipalitätstruppen landete auf New Bergen und, in Verbindung mit einem vorbereiteten Aufstand, schlachteten die Garnison bis auf den letzten Soldaten. Danach stürzten sie sich auf das Versorgungslager und verteilten den tödlichen Inhalt auf Militäreinheiten und Guerillagruppen im gesamten rasalhaagischen Territorium.
Besser bewaffnet und inspiriert durch den Sieg auf New Bergen führten rasalhaagische und irreguläre Truppen eine rigorose Guerillakampagne über die nächsten 30 Jahre. Der nominelle Kriegsfürst Rasalhaags, ernannt durch Shiro Kurita Wochen nach der Eroberung Rasalhague's, hatte an Macht nicht viel mehr als seinen Titel; selbst hervorragendste Kombinatstruppen konnten außerhalb einiger bestimmter Schlüsselstädte auf diversen Prinzipalitätsplaneten. 2367 beendete Koordinator Tenno Kurita die Rasalhaag-Kampagne mit einer typischen gesichtswahrenden Kurita Geste. Er erklärte die Prinzipalität für besiegt und zog den Hauptteil der Truppen dort ab, wobei er nur eine repräsentative Truppe zur Beschützung des Kriegsfürsten von Rasalhaag vor dem Zorn seiner vermeintlichen Untergebenen.
Für die nächsten anderthalb Jahrhunderte blieb die Prinzipalität im Allgemeinen unabhängig von der Kombinatsautorität. Die schwache Kontrolle des Kombinats zentrierte sich auf dem Planeten Rasalhague, Hauptwelt des neugetauften Militärdistrikts Rasalhaag. Ein gewalttätiger Versuch 2375 den Kriegsfürsten Vladimir Kurita abzusetzen endete mit dem Tod Vladimirs und seiner ganzen Familie, ausgenommen seinem ältesten Sohn Jason. Jason wurde hastig als Rasalhaags neuer Militärgoverneur eingesetzt und führte in eine Ära starker und blutiger Unterdrückung überall wo die Anweisungen Kuritas mit dem rasalhaagischen Gebiet zusammenstießen. Die Prinzipalität entging einem sicher zerfleischenden und verhängnisvollen Krieg gegen das Kombinat nur durch den zeitweiligen Aufstieg von Daniel Sorenson, Jason Kuritas Neffen und Sohn des ehemaligen Wahlprinzen.
Kriegsfürst Jasons Unterstützung für Nihongi Von Rohrs in einem Staatsstreich gegen den Kombinatsthron forderte Daniel und einige Kuritaloyalisten zu einer Revolte auf, die Jason Kurita die Unterstützung des neuen Koordinators Nihongi kostete und am Ende sogar sein Leben. Mit Jasons Tod übernahm Daniel Sorenson die Kontrolle. Als Herrscher Rasalhaags widmete Daniel Sorenson seine lange Regentschaft der Beschützung der Interessen der rasalhaagischen Bürger und dem Widerstand gegen die Von Rohrs Koordinatoren. Daniels Nachfolger fuhren fort mit der Höherstellung regionaler Interessen über die nationalen und dem Schutz der Einwohner gegen Übergriffe so gut sie konnten. Über Zeit wurde diese stille Separierung de facto Unabhängigkeit und selbst die Herrscher Rasalhaags wurden mehr und mehr als souveräne Staatsoberhäupter behandelt.
Die Ablehnung der Von Rohrs Dynastie durch den Sorenson Clan sollte wohlmöglich den späteren Niedergang bedeuten. In den frühen Jahren des 26. Jahrhunderts übergab Herrscher Blaine Sorenson die Verfügungsgewalt über die militärischen Ressourcen der Prinzipalität an Martin McAllister, seinem Stiefsohn und Sprössling der Kurita Linie. McAllister stürzte Kruger Von Rohrs und wurde 2510 Koordinator. Wenige Tage später verband Herrscher Blaine Sorenson die vorherige Prinzipalität mit dem Rest des Kombinats und erhielt dafür den Titel Herzog von Rasalhaag. McAllisters Herrschaftszeit erwies sich als schrecklich kurz, aber seine halb rasalhaagische Tochter Siriwan war eine mehr als würdige Nachfolgerin. Siriwan regierte das Drakonis Kombinat 3 Mal, zuerst als Erbin des Vaters und zwei Mal zusätzlich als Regentin zwischen 2515 und 2607. In diesen Jahren erfreuten sich die Bürger Rasalhaags mehr Freiheit und größerem Frieden, wie sie ihn seit 2330 nicht mehr hatten und die über die nächsten 400 Jahre nicht mehr bekommen sollten.
Anfänge ← Fremdherrschaft I → Fremdherrschaft II